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© Barbara Trottnow

„Farben – so bunt wie die Natur“
Filme zur Herstellung von Naturfarben

 von Barbara Trottnow

Der Kunstverein Bad Dürkheim zeigt zwei Kurzfilme der Regisseurin Barbara Trottnow, die bei der Aufführung anwesend sein wird.
Die Filme beschäftigen sich mit dem Wissen um die Herstellung von Naturfarben, das immer mehr verloren geht.

Im Anschluss an die Filme besteht die Möglichkeit, mit der Regisseurin ins Gespräch zu kommen.
Die Vorführung der Filme, die mit Unterstützung der Medienförderung Rheinland-Pfalz entstanden sind, ist eine Kooperation des Kunstvereins mit der Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz.

Montag, 13. März 2023, 19 Uhr, Dürkheimer Haus

Unkostenbeitrag: 5 Euro (mit Ermäßigungen)  

© Fotos Barbara Trottnow

Wir haben uns daran gewöhnt, dass Textilien in jeder erdenklichen Farbschattierung angeboten werden. Über ihre Herstellung und die damit einher gehende Belastung der Umwelt denken wir eher selten nach. Wir nehmen es als selbstverständlich, dass immer mehr Farben synthetisch hergestellt werden, zu günstigen Preisen und mit fast unbegrenzter Verfügbarkeit. Die Jahrtausende alte Naturfärberei hingegen ist aufwändig und erfordert viel Geduld und Erfahrung. Aber es gibt Menschen, die sich mit Erfolg darum bemühen, die alten Techniken anzuwenden und weiterzuentwickeln, mit überzeugenden Ergebnissen. Schaut man ihnen interessiert zu, wächst der Respekt vor der Natur und es drängen sich Gedanken auf, wie wir mit knappen Ressourcen umgehen. Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt viele Menschen, mit den beiden Filmen werfen wir noch einmal einen etwas anderen Blick darauf.

„Farbtopf der Natur“

heißt der Film über die Wiederbelebung der Naturfärberei in 25 Dörfern der West-Türkei. Ab 1981 recherchierte Dr. Harald Böhmer, wie dort früher gefärbt wurde, er probierte die alten Rezepte aus und erforschte die Farbstoffe in antiken Teppichen. Das neu gewonnene Wissen gab er dann in vielen Färbekursen an die Menschen vor Ort zurück. DOBAG ist ein Projekt der Marmara Universität in Istanbul und so etwas wie ein Gütesiegel. Aus der nach alter Tradition gefärbten Schafwolle knüpfen die Frauen Teppiche, die weltweit Liebhaber finden. Leider wurde das Projekt 2019 beendet und das alte Wissen droht nun erneut verloren zu gehen.


„Farbenrausch“

heißt der Film, in dem wir Dieter Kaiser vor- stellen. Er sorgt dafür, dass die Naturfärberei weiter lebt. Seit 40 Jahren färbt er in seiner Werkstatt in Süddeutschland und erzeugt eine Farbpalette, die ihresgleichen sucht.

Auch er benutzt zum Rotfärben Krapp aus seinem Garten und zum Gelbfärben Färberwau. Aber bei ihm kommen auch Cochenille Läuse zum Einsatz. Und er variiert den Färbesud, indem er den ph-Wert verändert oder die Beize, in der die Wolle vorbehandelt wird. Richtig spannend wird es, wenn er die Wolle überfärbt und die bunten Stränge in die Indigo Küpe taucht.
Bei ihm ist alles Handarbeit, er arbeitet ungern mit großen Maschinen, um immer genügend Einfluss auf die Färberei nehmen zu können. Aber vor allem ist für ihn wichtig, dass die Naturfärberei eine ökologische Art und Weise ist, Farbe herzustellen. Er weiß, dass Naturfarben synthetische Farben heute nicht mehr ersetzen können, aber dennoch sieht er viel mehr Einsatzmöglichkeiten dafür. Und er möchte, dass das alte Handwerk bewahrt und weitergegeben wird.

© Fotos Barbara Trottnow

© Fotos Barbara Trottnow

Regisseurin Barbara Trottnow stellt uns in ihren beiden Kurzfilmen Menschen vor, die sich mit Leidenschaft und großem Engagement für den Erhalt des Wissens, die Weiterführung und Wiederbelebung der Naturfärberei einsetzen.

So lernen wir in „Farbenrausch“ Dieter Kaiser kennen, der sich seit 40 Jahren in seiner Werkstatt in Süddeutschland mit dem Thema Naturfarben beschäftigt und dabei eine Farbpalette erzeugt, die ihresgleichen sucht. Und im Film „Der Farbtopf der Natur“ erfahren wir von einem erstaunlichen Projekt in dessen Rahmen es gelang in 25 Dörfern der West-Türkei, die Tradition des Färbens mit Naturfarben wieder zu beleben. Schaut man diesen Menschen interessiert zu, wächst der Respekt vor den Möglichkeiten der Natur und es drängen sich Gedanken auf, wie wir heute mit diesen knappen Ressourcen umgehen. Unser Wunsch nach einer farbenfrohen Welt ist mehr denn je verbunden mit den Fragen nach Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz.



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